Von den Bäckerhefen, Bierhefen, Weinhefen bis zum Champignon und Eierschwamm, von den Schimmelpilzen, Rostpilzen, vom Mehltau an Rosen bis zur köstlichen Trüf fel, von den lästigen Darm- und Hautpilzen bis zum Riesenhallimasch bilden Pilze nach den Insekten das zweitgrößte Reich von Lebewesen auf Erden.
Die Zahl der weltweit bekannten und vermuteten Pilzarten wird auf 1,5 Mio. geschätzt. Tatsächlich bekannt sind bisher erst etwa 120.000 Arten. In unserem Fokus für die nachfolgende Betrachtung stehen jedoch nur die so genannten „Großpilze“ (Makromyceten), deren Artenzahl auf ca. 12.000 bis 14.000 geschätzt wird. Ein Teil der Großpilze sind so genannte Nutzpilze. Als Nutzpilz bezeichnen wir jeden Großpilz, dessen Fruchtkörper oder Myzel oder beide Teile für wirtschaftliche und/oder gesellschaftliche Zwecke verwendet werden können. Nutzpilz ist jeder kultivierte Großpilz und manche Wildpilze (z. B. Eier schwamm) von wirtschaftlicher Bedeutung. Und nun gelangen wir zu einer Gruppe der Nutzpilze, die uns ganz besonders interessiert, die der Heilpilze. Als Heilpilz, Vitalpilz oder auch Medizinalpilz bezeichnen wir jeden Nutzpilz, der für die Vorbeugung und/oder Therapie von gesundheitlichen Störun gen bei Mensch und Tier kultiviert und in einer für den Einsatz besonders geeigneten Weise (getrocknet und gemahlen, als Extrakt, als Tinktur) aufbereitet und dargereicht wird. (…)