Die Anamnese geht jeder Therapie als notwendige diagnostische Maßnahme grundsätzlich voraus. Das trifft nicht nur für die
klassische ärztliche Therapie zu, sondern auch für die Ernährungstherapie. Diät- und Ernährungsberatung kann ohne die zielgerichtete Erfragung und Ermittlung von relevanten Informationen über das Ernährungsverhalten nicht effektiv sein. Ohne den Patienten hinsichtlich seines bisherigen Ess- und Trinkverhaltens zu beraten, ist keine sinnvolle Intervention im Bereich der Lebensmittelauswahl und der Lebensmittelzubereitung möglich. Der Patient muss auch im Rahmen der Ernährungstherapie dort abgeholt werden, wo er steht. Seine Potentiale in der notwendigen Ernährungsumstellung können im Sinne des Empowerments nur effektiv durch den Berater genutzt werden, wenn er den Ist-Status exakt erfassen kann und dem Klienten Möglichkeiten der Modifikation des Ess- und Trinkverhaltens im konstruktiven Dialog vorstellt. Das Ernährungstagebuch kann hierbei integraler Bestandteil sein.
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